Akku auf 100% laden?

  • ja klar, ich lade auch nur auf 100%, wenn ich anschließend relativ schnell wieder unter 80% bin,


    Fehlendes Cell-Balancing kann bei älteren Akkus schon ein Problem sein, weil es dann sein kann, dass einzelne Zellen tiefentladen werden und somit kaputt gehen,


    die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen, auf der einen Seite hast eine präzisere Angabe und einen balancierteren Akku, jedoch ev. eine schnellere allgemeine Degradation,

    auf der anderen Seite hast keine so hohe allgemeine Degradation, aber dafür vielleicht ein paar Zellen, die schneller kaputt gehen,


    ich finde, man sollte mit Maß und Ziel auf den Akku schauen, aber halt nicht überempfindlich reagieren,

    denn schließlich und endlich ist der Akku ein Verschleißteil und hier kann man auch mit den Zellen mehr Glück oder eben auch nicht haben,


    ist halt so wie es generell den Begriff "Montagsauto" gibt


    spannender ist für mich, wie ist am Ende des Tages wirklich die Haltbarkeit, ist sie bei 300 tkm +, dann ist es egal, dann einfach hinterher recyclen,
    wie sieht es aber mit Wenig-Fahrer aus, wie ist hier die kalendarische Degradation? und wie schaut es dann mit einem Tauschakku aus

    BMW i4 M50 in tansanitblau 12/2022


    Morgan Plus 8 in british racing-green 04/1994

  • Ich kann zuhause nicht laden und nur bis 80% aufladen macht für mich daher nicht so viel Sinn. Zumal ich gerne mal 220 km am Tag fahre.

    Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit komme ich dann nur mit einem SOC von ca 20-25 % wieder an. Und ein wenig Reserve möchte man ja auch noch haben.


    Manchmal kann ich es aber nicht so timen, dass das Auto mit unter 80% herumsteht. Hatte am Freitag geladen auf 100% und fahre erst heute wieder…

  • Fehlendes Cell-Balancing kann bei älteren Akkus schon ein Problem sein, weil es dann sein kann, dass einzelne Zellen tiefentladen werden

    Also genau das verhindert das BMS. Wenn die Zellen nicht balanciert sind, kann nicht mehr die gesamte Kapazität des Accus verwendet werden, weil das BMS das Laden und oder entladen der Zellen verhindert, damit sie nicht überladen oder tiefentladen werden. Die Grafik auf https://www.microcharge.de/lif…nJNBlNqKTDyNA8Y-DPHgHmjlk zeigt das sehr verständlich

  • .................also das BMS Management eines Akkus ist schon echt wichtig (wie BMW das beim i4 gelöst hat, weiß ich leider auch nicht).

    Ich habe jahrelang Flugmodelle mit LiPo- Akkus betrieben und hatte verschiedene Ladegeräte.

    Die Ladegeräte mit Balancing (Laden / Entladen mit Ausgleich der Spannungen zwischen den einzelnen Zellen) haben die Akku- Lebensdauer immer entscheidend verlängert. Man kann sogar tiefentladene Akkus wieder zum Leben erwecken und weiter nutzen.


    Vielleicht können hier im Forum mal die Leute berichten, die bereits jenseits der 100.000 km sind mit dem i4 ?


    Im Netz habe ich jetzt schon mehrfach gelesen, dass der Akku länger hält als das Auto selbst, aber viele Leute scheuen sich immer noch ein E- Auto zu kaufen wegen der "Angst" vorm Laden und dem Anschaffungspreis.


    Den Artikel hier finde ich auch gut gemacht, leider mit viel Werbung drin....... :(


    Batterien halten länger als gedacht: Da sehen selbst Diesel alt aus
    Akkus von Elektroautos halten länger als gedacht – das zeigt eine Auswertung von mehr als 7.000 Fahrzeugen. Noch jenseits von 300.000 km bleiben sie gesund.…
    www.auto-motor-und-sport.de

  • Im Netz habe ich jetzt schon mehrfach gelesen, dass der Akku länger hält als das Auto selbst, aber viele Leute scheuen sich immer noch ein E- Auto zu kaufen wegen der "Angst" vorm Laden und dem Anschaffungspreis.

    Bei uns im Flugverein fliegen auch alle LiPos, die aber nicht mit den LiIon, NMC und LiFePo4, die im Auto aktuell sind bzw. kommen vergleichbar sind. Richtig ist, daß der Akku in den meisten Fällen nicht die Lebenszeit begrenzende Komponente eines BEV sein wird. Eine sehr einfache Kalkulation zur Akkulebensdauer macht das plausibel.

    Ein LiFePo4 hat in der aktuellen Technologie eine Lebensdauer von ca. 6000 Volladezyklen. Dabei ist ein Vollladezyklus eine Ladung von 0% bis 100%. Zwei Ladevorgänge von z.B. 30% auf 80% ergeben dabei zusammen einen Volladezyklus. Gehen wir davon aus ein voll geladener Akku bringt 300km Reichweite. Dann sieht die Rechnung so aus:

    300km x 6000 = 1.8 Mio km Fahrleistung

    ... heutige Verbrenner werden für eine Lebensdauer von 300.000km designed!!! Und der Rest vom BEV neben dem Akku im Übrigen auch!!!

    Kaum jemand von uns fährt sein Auto so weit bzw. so lange. Da dürften andere Komponenten früher kaputt gehen wie z.B. Lager, Gelenke, etc. alles was in Bewegung ist beim BEV. Und selbst wenn man nur von 3000 Vollladezyklen ausgeht, weil man den Akku in Unwissenheit super schlecht pflegt geht die Rechnung mit 900tkm immer noch auf. Kein Mensch fährt ein Auto derart lange. Vielleicht ein paar Taxi Unternehmen. Die sehr leidige Akkudiskussion wird heute eigentlich nur aus Unwissenheit geführt.

    So gesehen ist die in allen Foren / Medien immer wieder geführte Diskussion um die 100% Volladung schon sehr müßig. Natürlich altert der Akku von seinem Neuzustand aus gesehen. Aber ein Akku mit einem SOH von 93% oder auch 78% ist kein kaputter Akku. Das heißt lediglich, daß der Akku nicht mehr die Reichweite des Neufahrzeugs ermöglicht. Nicht mehr und nicht weniger. Deshalb ist auch die derzeitige Panik über den Wertverlust völlig überzogen.

    Letzteres wird sich aber im Laufe der Zeit auch geben, wenn der Anteil der BEV deutlich höher ist und ein Verbrenner einfach zu teuer wird. Oder erst gar nicht mehr zugelassen werden darf (Neufahrzeuge). Dann wird sich auch die Erfahrung mit den gebrauchten Akkus bzw. BEV´s und die derzeitige Unsicherheit dazu deutlich legen.

    Dazu kommt, daß mehr und mehr Firmen sich auf Akkureparaturen spezialisieren werden. Denn in einem Akku degradieren nicht alle Zellen in gleichem Maße. Meistens sind es einzelne Zellen die den Akku SOH runterziehen. Zwar liegen mir noch keine Daten vor, aber ich gehe davon aus, daß auch ein Akku mit 70% SOH über eine bezahlbare Reparatur wieder auf über 90% SOH gebracht werden kann.

    Und es gibt einen weiteren Aspekt. Die Hersteller sind auch daran interessiert, daß ihre BEV´s nicht so stark im Wert sinken. Deshalb werden die Angaben zum Akku so ausgelegt, daß diese bei z.B. 103% oder 105% starten. Natürlich geht das nicht, aber die anfängliche Kapazität wird einfach niedriger angegeben als sie tatsächlich im Neuzustand ist. Natürlich kann man beim aktuellen Stand der Technik die anfängliche Degradation nicht unterdrücken. Aber man kann den Akku z.B. auf 82kWh auslegen, gibt im Datenblatt 80kWh an und bewertet das mit 100% egal wieviel der Akku drüber liegt. So kommen einige, die ihren Akku auslesen, auch nach 30tkm oder sogar mehr noch den 100% nahe.

    Selbst gehe ich davon aus , daß kaum ein BEV nach 100tkm wegen dem Akku unbrauchbar sein wird. Es wird lediglich keine 100% Akkukapazität mehr haben. That´s it. Diese Fakten muss man einfach mal verinnerlichen, was aber für viele schwierig ist, weil Sie noch im Technikdenken des Verbrenner verhaftet sind.

    Und letztlich noch eine rechnerische Binsenweißheit, die sich aber viele nicht vergegenwärtigen. Es mag Naturen geben, für die ein Akku mit SOH 95% unbrauchbar ist und damit das gebrauchte BEV. Aber was heißt das in der Praxis. Ein i4 mit einer sehr realistischen Reichweite von 400km liefe mit diesem SOH nur noch 380km. Meine Güte ist das schlimm ... ich bin im Aussendienst tätig und fahre viel und kein Mensch fährt 400km und auch nicht 380km am Stück. Schon aus persönlichen Sicherheitsgründen sollte man das nicht tun. Ein solcher Unterschied wir din der Praxis faktisch nicht wahrnehmbar sein.

    Bei manchem beschleicht mich das Gefühl, daß erwartet wird, wenn man ein Gebrauchtfahrzeug mit 100tkm kauft müßte der wie ein Neuwagen dastehen in allen Belangen ... das kann am Stammtisch dieselbe Diskussion sein wie die Diskussion ob ein Akku mit SOH 99% bereits ein Totalschaden darstellt.

    Viele Grüße,

    Jürgen


    seit April 2025: BMW i4 eDrive40
    seit Februar 2017: F23 Cabrio 228i

  • würde man einen Verbrenner, gerade die neuen hochgezüchteten, nach 100 tkm auf einen Prüfstand stellen,
    wäre ich sehr verwundert, sollte dieser auch noch die Leistung wie bei der Auslieferung bringen


    und gerade bei den heutigen Motoren ist ein Motorschaden nach 150 - 200 tkm wahrscheinlicher, als wie dass ein Akku bei einem 8 Jahre alten Auto mit sagen wir 160 tkm kaputt ist


    das interessante ist ja oft, dass manche gegen E-Autos sind, weil der Akku ist schlecht, usw.
    gleichzeitig haben sie aber eine PV mit einem Speicher :D

    BMW i4 M50 in tansanitblau 12/2022


    Morgan Plus 8 in british racing-green 04/1994

  • und gerade bei den heutigen Motoren ist ein Motorschaden nach 150 - 200 tkm wahrscheinlicher, als wie dass ein Akku bei einem 8 Jahre alten Auto mit sagen wir 160 tkm kaputt ist

    Wenn ich da so manche Youtube Beiträge sehe wie Simon Auto, dann gibt es da oft Totalausfälle wegen Steuerkette oder Lagerschäden. Anführsich gut zu reparieren, aber die Werkstattkosten übersteigen oft den Restwert.

    Bei E-Autos sehe ich oft Verkleidungen am Boden. Hier habe sogar die Hoffnung, dass diverse Teile besser geschützt sind als ihre Verbrennerpendants. (Achtung: nur Hoffnung, kein Wissen). Grundsätzlich geht aber bei einigen Modellen aber auch ganzschön Rost um. A Klasse, Sparen, ?.

    Es gibt mittlerweile Umbausätze für den Golf auf Elektro. Kosten ca 6000€

  • Na ja, es geht ja um Reichweite. Bei den meisten jetzigen Modellen ist sie nun mal bescheiden wenn man nicht gerade schleicht. Für uns ist es ok, sonst würden wir kein E-Auto fahren, aber eben nicht für alle*. Da spielt es schon eine Rolle ob der 10-20% weniger Reichweite hat. In Zukunft wird das kein große Rolle mehr spielen, da mehr Reichweite und mehr Ladetempo(hoffentlich). Daher ja der (noch) hohe Wertverlust bei E-Autos.

    Trotzdem gut dass es solche Tests gibt. Alleine schon als Argument gegen das Stammtischgewäsch über Unmengen an defekten Akkus und Degradierung wie bei einem altem Handyakku.


    * Bin letztes Jahr mit Kumpels in einem Leihwagen mit großem Diesel mal wieder nach Italien. Ein wenig vermisse ich das schon. Wo frei, einfach den Tempomat auf 180(in D natürlich), und hin und zurück kein einziges mal tanken. 1000km Reichweite in der Praxis. Laut realistischen Berichten kommen die (half)Solid-state batteries erst ab Anfang der 30er in größeren Mengen. Dann braucht wirklich kaum noch jemand den guten alten Diesel.