Akku auf 100% laden?

  • Batterieforscher 💥 So altern AKKUS kaum noch! Aus Obduktion lernen! Prof. Waldmann | Geladen Podcast
    In dieser Podcast-Episode sprechen wir mit Prof. Thomas Waldmann vom ZSW über die Degradation von Batterien.**Naturstrom (Sponsoring):** Naturstrom Smart - C...
    www.youtube.com


    Ich empfehle mal dieses Video. Die Temperaturen spielen die Entscheidende Rolle.

    Bei kühlen Temperaturen sind 100% weit weniger schädlich als bei hohen Temperaturen.


    Siehe Diagramm bei Minute 3

  • Interessante Diskussion, da wir auch bald ein EV bekommen werden.


    Folgende Situation: wir können nur auf der Arbeit laden! Arbeitsweg (hin und zurück): 220 km. Werde ca. 2 mal die Woche damit fahren. Um auch am Wochenende dann noch Saft zu haben, würde ich immer auf 100% laden oder sollte ich das nicht machen? Das Auto würde ja direkt immer für den Heimweg bewegt werden. Ist das also ein Problem?


    Noch eine etwas allg. Frage: kann ich bei den Schnellladern an der Tankstelle mich auch vom Fahrzeug beim Laden entfernen? Neben dem Gym gibt es eine Aral und ab und an würde ich dann am Wochenende nochmals nachladen. Allerdings will ich dann nicht nach 20-30 min umparken, sondern einfach das Auto ca eine Stunde dort stehen lassen. Bekomme ich da Ärger mit der Tankstelle?! In den letzten Monaten war zu den Zeiten, wo ich vorbeigefahren bin, nie einer der beiden Ladepunkte belegt….

    mit EWE Go (keine Grundgebühr) lädst du bei Aral aktuell für 62 ct und zahlst erst nach 4h Blockiergebühr; ob in deinem Fall die Aral Pulse Karte günstiger ist, kannst du dir auf Basis geladenen Menge pro Monat und der Grundgebühr leicht ausrechnen

    EWE Go ist ohnehin meine Allroundkarte für unterwegs, macht aus meiner Sicht für alle Sinne, die wenig unterwegs laden.

    An EWE Go Stationen sind es aktuell nur 52 ct und die sind oft bei der Frittenbude mit dem goldenen M und die haben meistens eine akzeptabel saubere kostenlose Toilette

    BMW i4 eDrive40 Gran Coupé Sanremo Green metallic seit 10/23

  • Mein Verkäufer hat bei Übergabe des i4 M60 gemeint, dass auf 100% laden gar kein Problem ist, solange man damit nicht länger rumsteht, sondern wieder was rausfährt…

    Lt VK hat BMW den Akku so designed, dass immer noch genug Puffer vorhanden ist, wenn ich auf 100% lade, weil der Akku trotzdem nicht „randvoll“ ist. Sollte ich hingegen ausschließlich auf 80% laden, würde der Akku irgendwann denken, 80% sind 100% und die Reichweite stimmt nicht mehr.

    Keine Ahnung was ich davon halten soll :huh:

  • Lt VK hat BMW den Akku so designed, dass immer noch genug Puffer vorhanden ist, wenn ich auf 100% lade, weil der Akku trotzdem nicht „randvoll“ ist. Sollte ich hingegen ausschließlich auf 80% laden, würde der Akku irgendwann denken, 80% sind 100% und die Reichweite stimmt nicht mehr.

    Keine Ahnung was ich davon halten soll :huh:

    Der erste Teil stimmt so wie er es gesagt hat. Der zweite Teil so rein theoretisch auch irgendwie, aber nicht wirklich bezüglich des Akkus sondern eher bezüglich des BMS. Das BMS kalibriert sich im Prinzip selbstständig und passt die Reichweitenanzeige entsprechend an. Wenn du jedoch nie auf 100% laden würdest, dann könnte es passieren, dass die einzelnen Zellblöcke leicht voneinander abweichende Spannungen bzw. Ladestände bekommen mit der Zeit und sich dadurch das BMS schwer tut den tatsächlichen Ladestand genau auszugeben. Beim Laden auf 100% wird quasi das letzte 1% (also von 99 auf 100) dazu genutzt diese Unterschiede auszugleichen. Das siehst du sogar auf dem Ladebildschirm, dass da irgendwas passiert, weil das letzte Prozent zu laden gerne mal mehr als 2kWh benötigt.

    Aber ums kurz zu machen: Hin und wieder 100% Laden ist durchaus zu empfehlen. Regelmäßig 100% ist effektiv kein Problem, sofern der Akku dann auch halbwegs zeitnah auch wieder leerer wird. Und allgemein sollte man auch hin und wieder mal auf unter 10% leer fahren.

  • Der erste Teil stimmt so wie er es gesagt hat. Der zweite Teil so rein theoretisch auch irgendwie, aber nicht wirklich bezüglich des Akkus sondern eher bezüglich des BMS. Das BMS kalibriert sich im Prinzip selbstständig und passt die Reichweitenanzeige entsprechend an. Wenn du jedoch nie auf 100% laden würdest, dann könnte es passieren, dass die einzelnen Zellblöcke leicht voneinander abweichende Spannungen bzw. Ladestände bekommen mit der Zeit und sich dadurch das BMS schwer tut den tatsächlichen Ladestand genau auszugeben. Beim Laden auf 100% wird quasi das letzte 1% (also von 99 auf 100) dazu genutzt diese Unterschiede auszugleichen. Das siehst du sogar auf dem Ladebildschirm, dass da irgendwas passiert, weil das letzte Prozent zu laden gerne mal mehr als 2kWh benötigt.

    Aber ums kurz zu machen: Hin und wieder 100% Laden ist durchaus zu empfehlen. Regelmäßig 100% ist effektiv kein Problem, sofern der Akku dann auch halbwegs zeitnah auch wieder leerer wird. Und allgemein sollte man auch hin und wieder mal auf unter 10% leer fahren.

    Danke dir für die gute Erklärung! Ist mein erstes E Auto und man will ja nichts falsch machen ^^

  • Die meisten Leute haben keine große Ahnung von Autos, daher sind die Kisten auch recht idiotensicher. Kein Autohersteller würde es erlauben zB ständig auf 100% zu laden, wenn es so dazu käme dass die garantiert Restkapazität nach x Jahren nicht mehr erreicht werden würde. Es macht zwar Spaß im Forum darüber fachzusimpeln aber wie gesagt spielt das für Otto Normalo keine Rolle. Ein Bekannter hat neulich seine Frau in der nächsten Stadt abgeholt, weil die beiden nicht wussten dass man mit einer leeren Autoschlüssel Batterie trotzdem das keyless Auto starten kann. Für uns Autofans unvorstellbar, aber so ist der Durchschnitt nun mal. ;)

  • Nochmals: DER AKKU WIRD IN 95%+ DER FÄLLE NICHT DIE LEBENSZEITBEGRENZENDE KOMPONENTE IN EINEM BEV SEIN! Macht euch um anderes Sorgen.


    Weiß nicht. Ohne Leasing-/Firmenfahrzeuge sind die Autos bei uns im Schnitt 10 Jahre alt. Aus dem Bauch würde ich sagen, werden da die Akkus bei so 70% Restkapazität sein. Das ist schon ein Unterschied. Mit 70% käme ich nicht mal zum Flughafen ohne zu laden, außer ich schleiche mit 130 hin. Das ist zwar nicht das Lebensende, aber auch nicht gerade toll.

  • Lt VK hat BMW den Akku so designed, dass immer noch genug Puffer vorhanden ist, wenn ich auf 100% lade, weil der Akku trotzdem nicht „randvoll“ ist. Sollte ich hingegen ausschließlich auf 80% laden, würde der Akku irgendwann denken, 80% sind 100% und die Reichweite stimmt nicht mehr.

    Keine Ahnung was ich davon halten soll :huh:

    Die Akkus sind brutto größer als die Nettoangabe von 81,1kWh, die nutzbare Kapazität sind. Auch wird man feststellen, wenn man den Akku am Anfnag mißt, daß die meisten Tester 100% auspucken über ein längere Anfangszeit. Das liegt nicht etwa daran, daß der Akku nicht degradiert - natürlich degradiert er vom ersten Kilometer an. Aber man sorgt dafür, daß der Akku am Anfang z.B. 103% , 105%, ... hat, die man nicht verbrieft, aber die da sind. Eines der Hauptziele soll sein, daß ein Akku, der 50-80tkm hinter sich hat noch weit über 95% beim Testen zeigt, so daß der Wiederverkauf leichter ist und man mit einem höherem Wert verkaufen kann. Damit ist es auch leichter Leasingrückläufer an den Gebrauchtkunden zu bringen.

    Dazu kommt noch, daß die Produktion der Akkus einfach Toleranzen zeigt. D.h. mit welchem Prozentsatz ein neues Auto ins Strassenrennen geht ist völlig unklar, denn es werden ja nur 100% definierter Kapazität verkauft. Dieser Umstand dürfte es auch eher zuzuschreiben sein, wenn ein Nutzer sagt ich messe 95% nach 50000km und ein anderer mit denselben 50000km und der derselben Nutzdauer auf einen Messwert von 98% kommt.

    In den meisten Fällen dürfte der eine Akku halt eine Anfangskapazität von 105%, der andere halt nur 102% gehabt haben. Und es ist weniger auf die Ladestrategie zurückzuführen sofern man nicht gewaltig alles falsch macht. Solche Vorgehensweisen gibt es bei allen möglichen Produkten um Ausschuss zu vermeiden / zu reduzieren.

    Viele Grüße,

    Jürgen


    seit April 2025: BMW i4 eDrive40
    seit Februar 2017: F23 Cabrio 228i

  • Genau so ist es. Auch deine Ladestrategie ist völlig in Ordnung. Und das dein Akku nach 2 Jahren <95% hat ist völlig normal. Es kommt natürlich auch darauf an welche Kilometerleistung Du zurück gelegt hast. Hast Du in zwei Jahren 5000km zusammen gemacht, dann wären 95% zwar immer noch kein Defekt, aber überraschend viel.

    Hast Du in zwei Jahren 50000km+ zurückgelegt dann sind 95% völlig in Ordnung. Der Akku dürfte am Anfang auch etwas schneller degradieren als später raus.

    Gefahren bin ich ca. 33.000 km, aber war doch auch sehr viel Schnellladen dabei. Tatsächlich hab ich die Werte hier im Mai bereits gepostet gehabt:

    Da war ich von 79,50 kWh bereits auf 75,80 kWh runtergegangen, das sind ca. 4,7%. Damals wurde allerdings noch mit Netto-Werten (ohne Projektion) berechnet.


    Das ist jetzt das letzte Ergebnis:

    Hier habe ich nun 4,9% Verlust des SoH, also tatsächlich nur noch ca. 0,2 % mehr als noch im Mai.

    Man sieht auch im Diagramm sehr gut, dass die Werte seit den Fahrten im Mai sogar eher wieder gestiegen sind, was vermutlich aufgrund der Temperatur der Fall sein dürfte.


    Von daher bin ich da absolut bei dir und mache mir auch keine Sorgen. Ich rechne damit, dass der SoH bis in 5 Jahren nicht auf unter 92-91% sinken wird, auch wenn ich jetzt bereits fast 5% verloren habe.

  • Und bei mir ist es, ich fahre zwar viel (75tkm in 1,5 Jahren), aber lade nur soviel, wie ich unbedingt brauche. Jetzt war der "Energieinhalt der Hochvoltbatterie" auf 75kWh gefallen, dann kam eine Langstrecke (bei der ich das Auto zuvor auf 100% geladen habe), dann ist der Energieinhalt auf 81Wh gesprungen.


    Aber BTT. BMW gibt Garantiebedingungen für seine Akkugarantie heraus. Ich finde die aktuelle Fassung nicht auf die Schnelle. Hier eine "ausländische" Fassung aushttps://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.bmw.lu/content/dam/bmw/marketLU/bmw_lu/topics/GarantievoorwaardenDE2025Final.pdf.coredownload.pdf&ved=2ahUKEwiM7oXg2euPAxUwwAIHHapiEqcQFnoECBgQAQ&usg=AOvVaw3uxdQxVn9dj6cusGoLuVgC


    Der Anspruch auf Garantie der Hochvoltbatterie erlischt aufgrund der in Kapitel 3 (Ausschluss der

    Garantie) aufgeführten Punkte, die durch Folgendes ergänzt werden:

    - Die Hochvoltbatterie wird von Dritten geöffnet oder aus dem BMW-Fahrzeug entfernt.

    - Die Hinweise zur Lebensdauer der Hochvoltbatterie werden verletzt, wie zum Beispiel eine Tiefentladung durch das Nichtaufladen des Fahrzeugs innerhalb von 14 Tagen, nachdem die Ladezustandsanzeige 0 % / 0 km Reichweite angezeigt hat (siehe Bedienungsanleitungen).

    - Schäden, die durch Ladegeräte und/oder Ladekabel von Dritten verursacht werden.

    - Schäden, die durch defekte Ladeinfrastruktur verursacht werden.

    - Fremdmarkeneingriffe oder Programmierungen, die darauf abzielen, die Lebensdauer der Hochvoltbatterie zu verkürzen oder den Wert der Kapazität zu manipulieren, werden angewendet, selbst wenn diese Eingriffe von einem Vertragshändler, Agenten oder Servicepartner durchgeführt werden.

    - (Falsche) Reparaturen des Fahrzeugs und seines Hochvolt-Bordnetzwerks, einschließlich der Komponenten (Elektromotor, Leistungselektronik, Ladeeinheit, Heizung, Klimaanlage, Verkabelung oder Hochvoltbatterie), werden von einem nicht markenautorisierten Reparateur / Unternehmen oder einem nicht markenzertifizierten Techniker durchgeführt.

    - Die Hochvoltbatterie oder eine andere Komponente des Hochvolt-Bordnetzwerks wird einer offenen Flamme oder einer anderen externen Wärmequelle ausgesetzt.

    - Die Hochvoltbatterie oder eine andere Komponente des Hochvolt-Bordnetzwerks wird in Wasser oder andere Flüssigkeiten eingetaucht. Dies umfasst auch das direkte Besprühen mit Hochdruckreinigern (mit Ausnahme von automatischen Waschanlagen).

    - Die Hochvoltbatterie oder eine andere Komponente des Hochvolt-Bordnetzwerks wird einer korrosiven Umgebung (z. B. einer starken Säure oder stark alkalischen Umgebung oder Reinigungsmitteln) ausgesetzt.

    - Die Hochvoltbatterie wird als Energiequelle für andere Funktionen als den Antrieb des Fahrzeugs und die werkseitig installierte Ausstattung verwendet.

    - Die Hochvoltbatterie wird als Energiequelle nach der Entfernung aus dem Fahrzeug verwendet.


    Wie man lesen kann, legt BMW viel mehr Wert darauf, dass die Batterie keine Tiefentladung bekommt (über einen längeren Zeitraum) bekommt.

    Und zum generellen Voll-Laden. Der i3 hatte keine Ladebegrenzung. Der wird immer geladen, bis der Akku voll ist. Ich habe mal einen Carsharing i3 ausgelesen (der eigentlich immer einsteckt)- der zeigte in etwas die gleiche Batteriekapazität wie mein i3 damals an. Mein i3 wurde aber immer pfleglich geladen...


    Das BMW jetzt eine 80% Ladegrenze empfiehlt, kann ich persönlich nicht nachvollziehen, da BMW meines Wissens nach nicht dazu verpflichtet ist. Theoretisch (und wenn man es ganz weit treibt) verdient BMW mit einer Ladebegrenzung am Auto kein Geld.

    Eher hätte ich es mir vorgestellt, dass BMW Reserven an der Batterie freigibt und in den Garantiebedingungen eine beschränkte Lebensdauer bei langer Standzeit über 80% vorgibt. Damit würde sich Geld an der Batterie sparen lassen.