Keine PV, dennoch Speicher?

  • Moin,

    mein Dach bietet leider nicht genug Platz für eine richtige PV Anlage (vielleicht 8-10 Module), auch möchte ich die Wechselrichter nicht im DG haben, da es da eh schon so warm wird trotz fetter Holzfaserplatte auf dem Dach.


    Ich dachte daran, dass wenn die Speicher nun immer günstiger werden, einen großen davon in den Keller zu stellen und mit einem dynamischen Stromtarif aufzuladen. Ich dachte dabei an 20-30kWh, täglicher Verbrauch liegt bei 14 kWh (ohne laden).


    Ist das eine Milchmädchenrechnung oder kann sowas aufgehen?

  • Im Sommer eher ja, im Winter eher nein.

    Im Sommer hast du teilweise "kostenlosen" Strom. Bezahlst also nur die Gebühren etc.
    Im Winter gibt es weniger Strom, da fährt man fast immer besser mit einem relativ günstigen normalen

    Stromtarif.

    Kannst dir ja mal die Preise der Strombörse ansehen. Aber wie gesagt, dazu kommt dann immer noch die Netzgebühren etc.


    Beispiel: Ich, hier bei mir in Gebiet, muss zu den Preise immer ca. 20 Cent/kWh dazu rechnen.

    Kostet die Börse also 10 Cent/kWh, bezahle ich im Endeffekt 30 Cent/kWh.


    Möchtest du dann auch noch dein Auto laden (aus der Batterie) musst du da auch noch die Verluste berechnen.

    Du hast Verluste bei der Wandlung AC zu DC wenn du lädst, du hast Verluste wenn du DC zu AC wandelst zum laden. Du hast Verluste im Auto das Wiederrum vom AC zu DC wandelt.


    Hat man eine PV sind diese Verluste weitestgehend "kostenlos". Oder fallen kostentechnisch wirklich nur im Winter an wenn nicht genug Sonne vorhanden ist.

    Du bezahlst diese mit dem Netzpreis (und wie jeder andere auch mit der Abnutzung der Batterie im Speicher).


    Ich nutze die Batterie nur in wirklichen Ausnahmefällen für das Laden vom Auto. Von März bis Oktober reicht bei mir die installierte PV Leistung (9 kWp Süd, 15 kWp Nord) aus um 100% Autark zu sein. Von November bis Februar bin ich irgendwo bei 60 %.

  • Ich kenne mich mit dynamischen Stromtarifen nicht aus.

    Nur soviel. Ein Akku muss geladen werden! Bei mir sind es 10kwh Byd. Der lädt mit maximal 4,3 kw. Also ist die Dauer errechenbar. Zum Laden brauchst Du auch einen Wechselrichter. Dadurch hast Du Geräusche und Abwärme. Es ist folglich schwerer über den Tag zu kommen als durch die Nacht, da Nachts weniger Verbraucher!

    Es muss also schon ein großes Zeitfenster im Stromtarif sein, dass das Laden ermöglicht.

    Akustisch ist ein 10kw Wechselrichter schon sehr präsent! Mich stört es nicht, da dieser im Keller hängt. Nachts hat der bei mir auch kaum zu tun, wegen geringer Grundlast.

    Bei Dir hätte der dann sicher mehr zu tun, weil es dann all in geht!

  • Also ich habe mit Dynamischen Strompreis und Speicher gute Erfahrungen gemacht. Grade im Winter lässt sich dadurch der durchschnittliche Strompreis drücken wenn man dann lädt, wenn der Preis günstig ist. Allerdings habe ich auch eine 10kw/p PV Anlage, die den Prozess natürlich auch unterstützt.

  • Wir hatten eine relativ kleine 4,05 kWp-Anlage, zzgl einen 6,5kWh Akku. Unser typischer Hausverbrauch liegt bei ca. 10 kWh/Tag. Ab Frühling bis Herbst können wir uns, selbst bei der kleinen Anlage, vor Strom „kaum retten“ und der Akku ist immer gedrosselt auf nur 80% und wir kommen dann locker über die Nacht.


    Wir vergrößern unsere Anlage jetzt, weil das erste E-Auto jetzt da ist und bald ein zweiter Wagen folgen soll.

    Den i4 lade ich momentan über die kleine Anlage über Schuko am Tag bei Sonnenschein, was völlig unproblematisch ist, mit 10A.

    Selbst dafür reicht die kleine Anlage völlig aus.

    Wir haben den Wechselrichter im Keller. Du musst diesen nicht unbedingt in unmittelbarer Näher der PV-Platten platzieren.


    Wenn Du 10 Platten auf Dein Dach bekommst, a 430Watt, wärst Du auch bei ca. 4,3kWp. Wenn Du Dein Fahrzeug tagsüber laden kannst Daheim, solltest Du auch mit einer kleinen Anlage kein Problem haben, in Abhängigkeit natürlich Deiner Fahrleistung pro Tag/Woche, etc..

    Ich lade eigentlich nie aus unserem Akku, sondern nur wenn Überschuss vorhanden ist.


    Im Winter sieht es natürlich etwas anders aus dann.

  • Ich habe gerade nochmal geschaut. Es sind sogar 23 Cent/kWh die man hier ohne den Strompreis bezahlen muss.

    Daher prüfe einfach mal wie groß die günstigen Zeitfenster wären die du nutzen könntest.

    Reicht das um den Akku und das Auto zu laden, so dass du in den teureren Zeiten nichts kaufen musst?

    Oder fährst du eventuell mit einem Festpreis Tarif von um die 30 Cent/kWh besser?

    Seit 08/24: BMW i4 M50 LCI — seit 03/24: BMW G01 X3 M40d LCI

    12/22-08/24: BMW G82 M4C xDrive — 08/19-10/23: BMW G01 X3 30d M Sport

    02/19-12/22: BMW F90 M5C — 02/17-02/19: AMG C205 C63S

    04/16-08/19: BMW F26 X4 30d M Sport — 10/14-12/16: BMW F22 M235i xDrive

  • kostet bei euch der Speicher nichts?

    ich habe einen 22kWh Speicher mit 30% Förderung in Österreich bei einer PV mit 12kWpeak installiert und da rentiert sich der nach ca. 13-15 Jahren,
    verglichen mit dem, wenn ich ohne Speicher den kompletten Überschuss einspeisen würde und mir in der Nacht alles vom Netz hole,

    Hauptgrund hier bei mir war Notstromversorgung/Inselbetriebumschaltung und wenn die Preis-Differenz zwischen Einspeisevergütung (habe 7,68 ct./kWh) und Strompreis (beträgt bei mir aktuell ca. 35 ct. inkl. Netzgebühren) ev. in Zukunft wieder höher wird


    sagen wir mal, du hast einen 10kWh Speicher, der kostet exkl. Installation irgendwas um die 5-6k,

    d.h. 1kWh Speicher kostet dir ca. 500 €,

    bei einer Strompreisersparnis von 10ct. (weiß nicht, ob das überhaupt realistisch ist bei einem dynamischen Tarif), müsstest du den 5.000 mal komplett auf- und dann wieder entladen,
    d.h. du müsstest in der Nichtladezeit jeden Tag die 10kWh verbrauchen, dabei müsste die Strompreisdifferenz zwischen Speicherverbrauch und Ladezeit min. 10ct. betragen und dann hättest du nach 14 Jahren eine Amortisation,


    rechnet man inkl. Installation usw. mit Kosten von 6.500 €, dann wäre man schon bei 18 Jahren Amortisation,

    d.h. 6.500 Voll-Ladezyklen und du hast eine Garantie für 7.000 Voll-Ladezyklen bei aktuellen Speichern, weiß daher nicht, ob das viel Sinn macht, außer du hast den Bedarf einer Notstromversorgung

    BMW i4 M50 in tansanitblau 12/2022


    Morgan Plus 8 in british racing-green 04/1994

  • Die Lade-/Entladeverluste sind hoch, ich würde ruhig mal (insgesamt) 30% ansetzen (bei PV-Anlagen mit Hybrid-Wechselrichter sind sie erheblich niedriger, da der Speicher DC geladen wird, d.h. es entfällt einmal die Wandlung. Das heißt wenn du über den Speicher lädst, müsstest du den Strom 30% günstiger einkaufen als bei Direktladung aus dem Netz, um preisgleich zu haben. Erst wenn der Strom noch günstiger ist, sparst du etwas - und da musst du erstmal den Speicher amortisieren.


    Es ist schon bei PV-Anlagen schwierig den Speicher zu amortisieren, wenn man einen geringen Abend-/Nachtverbrauch hat - durch die sinkenden Speicherpreise macht es inzwischen bei neuen PV-Anlagen aber immer Sinn (die Preise haben sich gegenüber deinen Angaben durchaus halbiert k_floi, natürlich abhängig von den Installationskosten).

    i4 M50 Alpinweiß & Leder Tartufo - M Sportpaket Pro, DAP, Harman Kardon uvm.

  • Vielen Dank für die ganzen Antworten.


    Durchgerechnet habe ich es noch nicht, hatte immer wieder nur über die stetig günstiger werdenden Speicher und (hier) über dynamische Stromtarife gelesen.

    Fand es auch charmant, dass ich dann keine USV mehr für die Netzwerktechnik bräuchte. Von daher müsste das System also auch einen Stromausfall abfangen können (daher auch die 20kWh).


    Zum laden brauche ich nicht viel Strom, lade meist auf der Arbeit oder unterwegs voll da Firmenwagen und keine Möglichkeit der Abrechnung.