Welche private Ladelösung habt ihr?

  • Hallo,


    wer kann mir eine Empfehlung geben für eine Wallbox, Ladeleistung 11kw reicht, für meinen

    Tiefgaragenplatz (Wallbox muss Zugangsgesperrt für andere sein), Strom kommt aus den "normalen Stromnetz",

    außerdem muss die Ladeleistung dokumentiert werden, da ich die gegenüber dem Finanzamt

    abrechnen kann.


    Sonst brauche ich keine "Extras", preiswert soll´s sein.



    Besten Dank vorab.

  • wenn du eine Kraftsteckdose hast,
    wäre das billigste, das über den Fast-Charger von BMW zu machen,
    da hast du die Doku in der myBMW App,


    ist zwar ein bisschen umständlich, die dann immer abzustecken und in den Kofferraum zu geben

    ansonsten habe ich eine KEBA, hier gibt es dann verschiedene Optionen, wie auch Aktivierung nur per Transponder,
    ist aber auch, weil ich die damals halbwegs günstig bekommen habe und das eine oberösterreichische Firma aus Linz ist und daher ein bisschen der Regionalgedanke mitgespielt hat

  • Ich habe gerade von Shell eine Ladelösung gesehen. Deine Wallbox wird wie eine offizielle Ladelösung behandelt. Du gibst den Strompreis an und Shell rechnet mit dir ab.

    Eigentlich überflüssige Transaktionen aber wer es so will.

    Bin gespannt ob mein Arbeitgeber nun mal Bescheid gibt, ob er die Abrechnung über einen geeichten Zähler akzeptiert.

    Leider kann die Wallbox selbst, wegen einem Fehler im Display, nix außer Laden.



  • Versuche mich einmal der Sache zu nähern :)

    Kannst du das "normale Stromnetz" etwas eingrenzen?
    Du meinst damit, dass du komplett aus den Netz beziehst und daher keine PV Anbindung benötigst?

    Außerdem wäre es gut zu wissen, was genau du ggü. dem Finanzamt abrechnen möchtest.
    Wenn du selbstständig bist und dein Firmenfahrzeug zuhause am privaten Anschluss laden möchtest, musst du den Verbauch mit deiner Firma verrechnen. In dem Fall (auch bei Angestellten mit Dienstwagen zuhause) benötigst du, um es rechtssicher zu gestalten mindestens eine Wallbox mit MID-Zähler.
    (Mindestens, weil es theoretisch noch Regularien gibt, falls ggf. eine zweite Person (Ehegatte, Kinder, etc.) an der selben Wallbox lädt.)

    Zweiter Faktor, den ich berücksichgen würde ist die Entscheidung für eine Steckdosen- oder eine Kabelvariante. Möchtest du zuhause auch dein Kabel aus dem Kofferraum verwenden, oder soll deine Wallbox über ein fest verbautes ("angeschlagenes") Kabel verfügen. Ich persönlich würde mich zuhause immer für letzteres entscheiden. Wäre zu bequem jedes mal das Kabel aus dem Kofferraum zu holen, anzustecken und morgens wieder einzupacken.


    Zugangsschutz hast du selbst schon erwähnt, da würde ich auf einen RFID-Schutz setzen. PIN-Lösungen wären mir zu anfällig und Schlüssel sind mir zu holzig. Eine Karte oder ein Schlüsselanhänger finde ich am einfachsten.

    Mit den oben genannten Faktoren kannst du sicher schon einmal die entsprechenden Filter in den Online Shops setzen.
    Sei dir aber bitte bewusst, dass mit dem Anspruch, der mit deinem Anwendungsfall einhergeht die ganz günstigen und "dummen" Wallboxen ala. Heidelberg rausfallen.

    Mein persönlicher Tipp wäre die Keba Dienstwagen-Edition (--> Link)
    Mit einem eichrechtskonformen Zähler bist du für alle Eventualitäten (auch in der Gemeinschaft deiner Tiefgarage) gewappnet. Das Kabel ist lang genung. Und du kommst nicht nur via App auf die Station, sondern kannst dir auch Reports über deine Ladevorgänge automatisiert per Mail zuschicken lassen. Die aller billigste Möglichkeit ist es vielleicht nicht, aber die Geräte sind verlässlich und vergleichbare Geräte (Keba X-Serie/ Alfen Pro-Line) sind alle deutlich teurer.

    Falls ich irgendwo falsche Annahmen über deinen Anwendungsfall getroffen hab, sag gerne Bescheid. Bin sicher, dass sich dann noch etwas anderes finden lässt ;)

    —> BMW i4 35edrive ab Dezember 2023 – ACC, Hifi, AHK & ChiChi  ;)

    Erster BMW, erstes E-Auto aber bereits reichlich Erfahrung mit der E-Mobilität

    ___________________________________________________


    Vorherige Weggefährten zierten vorwiegend vier Ringe :P

  • mit "normalem Netz" war gemeint, dass der Strom komplett aus dem Netz kommt,

    es gibt keine PV-Anlage.


    Ich bin selbstständig und rechnen die Ladekosten am Ende des Jahres mit dem

    Finanzamt ab. Habe trotz intensiver Recherche nicht herausgefunden, ob dazu

    ein Stromzähler reicht oder es eine geeichte oder nicht geeichte Wallbox reicht.

    Es lade nur ich mit einem Fahrzeug an der Wallbox.


    Ein fest verbautes Kabel an der Wallbox wäre gut, damit man nicht jedes mal

    das Kabel aus dem Kofferraum herausholen muss und danach wieder verstauen.


    Zugangsschutz muss sein, da in der Tiefgarage alle Bewohner des Hauses Zugang

    haben (RFID wäre gut)


    Was ist denn der Nachteil der "dummen" Wallboxen?


    Danke vorab.

  • Alles klar, dann haken wir die Punkte mit dem Netzbezug, Kabel und RFID ab. :)

    Wie es in der Selbstständigkeit mit dem Finanzamt läuft, kann ich nicht 100% sicher sagen.
    Was ich sicher sagen kann ist, dass es sich für Angestellt, die die Auslagen von ihrem Arbeitgeber zurückerstattet wollen, mindestens einen MID-Zähler, in Einzelfällen (wie oben beschreiben) auch einen geeichten Zähler braucht. Ich hole etwas aus um zu erklären, warum das so ist.

    Es gibt folgende Arten den verbauch einer Wallbox (im Gerät) zu zählen:

    • keine Zählung (einfache Wallbox, dazu später mehr)
    • Softwarebasierte Zählung (oft integrierter Zähler genannt) --> die Steuerungseinheit zählt mit und gibt dir den Wert aus, ca. 5% Abweichung locker möglich und daher absolut bestandlos für ernsthafte Abrechnung
    • MID-Zähler --> ein digitaler Stromzähler ohne Eichung mit Abweichung von ca. 1%, akzeptiert für Dienstwagenabrechnung
    • Geeichter Zähler --> digitaler Stromzähler mit Eichung, Abweichung <1%, hier gibts keine Diskussionen, Messerwerte sind über Session-Schlüssel rechtssicher nachweisbar

    Kann mir nicht vorstellen, dass das Finanzamt für Selbstständige lockerere Regeln ansetzt, insofern solltest du bei den letzten beiden Zählerarten suchen.



    Nun zu den "dummen" Wallboxen...
    Die Modelle sind geprägt von ihrer Einfachheit, die am Ende auch die günstigen Preise ermöglicht.
    Oftmals ist es so, dass du in diesem Segment keine App oder Internetanbindung hast und du insofern auch keine Möglichkeit bekommst irgendeine Form von Messwerten auszulesen. Daher kommen diese Ladestationen meist auch ohne Zähler.
    Die Ladestation bildet plakativ dargestellt nur eine Verlängerung der Adern in dein Auto. Das sind deswegen keine schlechten Geräte und reicht für viele Menschen vollkommen, man stößt aber auch schnell an seine Grenzen, wenn die Ansprüche steigen und man tiefer in die E-Mobilität eintaucht. Das wird aktuell vielen Leuten zum Verhängnis, die während der Förderung günstig eine dieser Wallboxen geschossen haben und nun feststellen, dass man sie für nichts als Auto vollmachen gebrauchen kann.


    Halbwegs intelligente Wallboxen, die deinem Anwendungsfall (Dienstwagen rechtssicher abrechnen) entsprechen fangen grob bei 700€ an.

    —> BMW i4 35edrive ab Dezember 2023 – ACC, Hifi, AHK & ChiChi  ;)

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  • Ich würde mal behaupten, ein geeichter Zähler reicht nicht aus! Es muss sichergestellt werden, dass das Fahrzeug eindeutig dem Ladevorgang zuzuordnen ist. Leider weiß ich derzeit nicht wie solche Protokolle aussehen.

    Mein Wallbox Commander 2 soll das können aber sie ist derzeit noch so dumm, dass nur Laden funktioniert (Diplay/Software defekt). Gerät wird getauscht. Mal sehen ob die das nach mittlerweile über 5 Monaten, dieses Jahr noch gebacken bekommen. Elektriker meinte er bekommt jetzt was geschickt. Die Farbe wäre aber jetzt weiß.

  • Sicher, dass du dir da nicht zu viele Gedanken machst? Mit einer Tankkarte kann ich auch mehrere Fahrzeuge tanken, und trotzdem akzeptiert das Finanzamt da die Belege. Selbst die softwarebasierte Zählung reicht meines Wissens aus, wenn dahinter dann noch ein ordentlicher "dummer" Zähler hängt. Also:
    Gesamtverbrauch der Wallbox wird über MID-Zähler ermittelt, einzelne Ladevorgänge per Software. Anschließend wird über die Summe der Ladevorgänge und den MID-Zähler die Abweichung ermittelt und alle Ladevorgänge korrigiert.

    Als Beispiel: 500kWh auf dem MID-Zähler, aber nur 470kWh in Summe in den Ladevorgängen. Dann einfach jeden Wert mit 500/470 multiplizieren und damit abrechnen.


    Bei uns auf der Arbeit werden Dienstwagen zuhause sogar nur per Software erfasst und abgerechnet, ohne irgendetwas geeichtes o.Ä. dahinter. Solange man selbst nicht weiter berechnet, sollte das alles kein Problem sein :)

  • naja, beim Finanzamt sitzen ja auch keine blöden Leute rum,
    die können ja auch querchecken, wie der Stromverbrauch zu deinen Fahrleistungen passt,
    das ist dann ähnlich einer Tankkarte, mal ein paar l für ein anderes Auto wird nicht auffallen,
    aber dauerhaft dann doch, wenn dann ein Verbrauch von 35 oder 40 kWh/100 km raus kommen würde

  • Mein ich ja. Da wird eher auf Plausibilität statt auf Technik geprüft, und dafür reicht auch ein MID-Zähler und eine Excel-Liste mit allen Ladevorgängen.