Drive Assistent professional

  • Moin, hab mal eine Frage zum Drive Assistent professional. Ich habe nur den normalen Drive Assistent bestellt, da ich kaum lange Strecken fahre und ich es für unnötig halte, hauptsächlich macht das ja auf der Autobahn bei längeren Strecken sind, ich wollte den Preis halt irgendwo noch begrenzen und irgendwo etwas sparen. Wie ist eure Einschätzung, sollte man den trotzdem nehmen, wie gut funktioniert er, wie lange kann der i4 denn überhaupt "alleine" fahren, wie gut hält er die Spur usw...?

    Bei meinem jetzigen Polestar 2 nutze ich diese Funktion eigentlich so gut wie gar nicht, allerdings auch weil er nicht wirklich gut die Spur hält, ist ein ziemliches "hin und hergeschwimme", gefällt mir überhaupt nicht, das macht der Polestar leider nicht wirklich gut.

  • Der DAP ist für mich ein Muss und ich würde lieber andere Extras weglassen als dieses aus Budgetgründen. Aber Du wirst sicher ganz unterschiedliche Aussagen dazu bekommen, die Dich letztlich nicht weiter bringen. Das Thema wurde in einem anderen Thread schon thematisiert.

    Seitdem das System bei BMW so um 2010-12 (glaube ich) eingeführt wurde benutze ich den DAP, der mit jeder Generation bei BMW besser wurde. Die letzte Version hier im i4 ist aber seit langem einer der größten Schritte nach vorn Er funktioniert sogar auf der Landstrasse inzwischen ganz passabel solange die Ecken nicht zu eng werden. Ich nutze den DAP inzwischen dermassend automatisiert wie ich Gas gebe und bremse und schalte den fast schon unbewußt bei jeder Gelegenheit ein. Das ist eine reine Gewohnheitssache - ich merke das schon gar nicht mehr. Ein Auto ohne diese Funktion will ich nicht mehr haben. Auf der Autobahn im Stau eine absolute Erleichterung. Leider braucht der DAP immer noch die Lenkradberührung von Zeit zu Zeit.

    Das meiste andere wie viele optische Extras sind dagegen sowas von überflüssig, wenn man sparen will, aber das werden die meisten Nutzer hier ganz anders sehen. Für mich ist im Aussendienst der Wagen ja auch ein wenig ein Nutzfahrzeug, was mich nicht daran hindert auch bei Kurzstrecken den DAP zu nutzen.

  • Den DAP gibts seit 2018 und er wurde immer besser.

    Seit 2022 ist er auf der aktuellen Evolutionsstufe und ist im BMW wirklich sehr gut. Der schwimmt jetzt nicht zwischen den Begrenzungen, sondern fährt schon mittig.


    Wenn man viel fährt und dabei im Auto arbeitet (konzentriert telefoniert), dann geht’s ohne eigentlich nicht.

    Fährt man selber gerne weiß ich jetzt nicht ob man ihn braucht. Er nimmt einem schon viel ab. Prinzipiell kannst du mit Händen am Lenkrad und nach vorne schauend den komplett alleine fahren lassen. Autobahn und Landstraße sowieso und in der Stadt auf einspurigen Straßen. Mehrspurig in der Stadt würde ich ihn nicht nutzen, wenn es hektisch wird. Blinker erkennt er nicht.


    Ein guter Kompromiss ist der DA plus ACC S/G.

    Das nutze ich auch und ist fürs mitschwimmen super gut. Der hält dir auch an und bringt dich durch den Stau. Bei komplettem Stillstand musst du ihn aber mit nem Tip-in wieder losschicken.

  • Der Driving Assistant Plus ist ein Assistent, und als solcher sehr unterstützend. Perfekt im Stau, unterstützend auf der Autobahn, über Land und in der Stadt für mich kaum nutzbar.


    „Wenn man viel fährt und dabei im Auto arbeitet (konzentriert telefoniert), dann geht’s ohne eigentlich nicht“ sehe ich sehr kritisch. Der DAP ist kein Autopilot und nicht geeignet, Verantwortung zu übernehmen.


    Wird es kompliziert, meldet sich der DAP ohne Ankündigung optisch und akustisch ab. Man sollte aufmerksam sein, den eigenen Einsatz nicht zu verpassen, sonst rammt man zielstrebig das für den DAP unerwartete Hindernis. Ich habe gelernt und drücke vor eventuell komplizierter Verkehrsführung die Modus-Taste am Lenkrad. Dann wir aus dem DAP ein abstandsgeregelter Tempomat.


    Auf freier und unlimitierter Strecke wird das Fahrzeug plötzlich langsamer? Der Grund wird sein, dass in einiger Entfernung die Geschwindigkeit limitiert wird. Der DAP weiß das vorher und regelt die Geschwindigkeit so, dass das Schild auch tatsächlich mit der zulässigen Geschwindigkeit passiert wird.


    Leider weiß mein DAP oft nicht, dass eine Geschwindigkeitsbeschränkung aufgehoben wurde. Er bremst dann auf freier Strecke plötzlich ab, was einem den berechtigten „Scheibenwischer“ des Nachfahrenden beschert.


    Fährt man aufmerksam und hat man die Tachoeinheit im Blick, wird einen die Vorab-Anpassung an eine Geschwindigkeitsbeschränkung nicht überraschen, sowohl das limitierende Schild als auch die Entfernung dahin werden im Display angezeigt. Im Head-up-Display aber leider nicht.


    Das der abstandsgeregelte Tempomat auf den Straßen unserer Region ungeheuer nervt liegt nicht an dem Fahrzeug, sondern an der Schilderwut der Verkehrsplaner. Mein BMW beachtet akkurat jede Limitierung und das, wie oben beschrieben, schon weit vor dem Schild. Da geht mir die Gelassenheit verloren und ich schalte das Ding ab.


    Mein Renault hatte auch einen abstandsgeregelten Tempomaten. Fuhr ich in einer Kolonne, gab mein Vordermann die Geschwindigkeit vor. Scherte der Vormann rechts ein, gab der Renault kräftig Gas. Um dann nach 100 m ebenso kräftig abzubremsen, weil der nächste Vordermann in der Kolonne, für den Renault völlig unerwartet, auftauchte.


    Da hat mein BMW mehr Weitblick. Wenn man den DAP als solchen versteht, eben als Assistenten, ist das Teil perfekt. Ich will ja nicht sagen, dass ich mich auf einen Stau freue, aber ….

    BMW i4 eDrive 40

    11/2024, komplett, aber ohne "M"

    :)

  • aklu, im Prinzip stimme ich deinem Kommentar zu. Da ich schon über zehn Jahre mit dem DAP fahre und daran gewohnt bin, ist die Nutzung für mich wie Gas geben und bremsen komplett automatisiert.

    Du beschreibst Situationen, die der DAP nicht kann und die kann er auch noch nicht kein Zweifel. Denn zurecht argumentierst Du, daß der DAP ein Assistent ist und kein Autopilot. Aus Erfahrung weiß ich welche Situationen der DAP nicht kann und schalte den prophylaktisch vorher ab. Ausser bei völlig unvorhersehbaren Situationen natürlich, aber da bremst man ja sowieso und es wird abgeschaltet.


    Das bei der vorausschauenden Fahrweise des DAP die Gelassenheit verloren geht liegt vielleicht an deinem Fahrstil und wie er im Laufe der Jahre geworden ist. Aber wenn keine Fehlinterpretation des DAP vorliegt (das passiert inzwischen nur noch in seltenen Fällen), dann sollte man genau so fahren. Vielleicht denkst Du einmal darüber nach und wie sich deine Fahrweisse nach dem Führerschein im Lauf der Jahre verändert hat.

    Die Gelassenheit zu verlieren nur weil sich der DAP völlig korrekt verhält ist keine gute Einstellung. Zu schnell in die nächste Geschwindigkeitsbegrenzung zu fahren um "vermeintlich gelassen zu fahren" heißt sich das Gesetz selbst zurecht zu legen, um nicht zu sagen zu beugen, egal wie Sinn befreit die Begrenzung auch sein mag. Böse Zungen sagen dazu auch "da wo ich bin ist das Gesetz und das mache ich mir wie ich will". Ist ja beim Parken inzwischen sowieso bereits normal ... aber das ist ein anderes Thema.

    Gleiches gilt für den richtigen Abstand, den der DAP wirklich auch hält und der ist sogar einstellbar. Denn das haben über 80% der Verkehrsteilnehmer verlernt. Der DAP und ACC zeigt einem im Lauf der Zeit wieder wie das richtig zu machen ist und da nehme ich mich gar nicht aus. Denn keiner kann die Physik ausser Kraft setzen auch wenn Millionen Verkehrsteilnehmer sich für Schumacher und Vettel in Personalunion halten. Das ist vielleicht der Punkt, der einen die Gelassenheit kosten kann, wenn man selbst, vielleicht gesteuert durch den DAP / ACC, den richtigen Abstand hält und der Rest der Verkehrsteilnehmer das quasi als Aufforderung versteht diesen korrekten Abstand zum Einscheren zu verwenden und / oder einen auszubremsen. An der Stelle gebe ich zu manchmal die Gelassenheit zu verlieren.

    Ich empfehle jedem den DAP wenigstens einmal eine längere Zeit zu testen und z.B. wieder zu lernen was ein korrekter Sicherheitsabstand eigentlich ist. Sicher würden viele völlig perplex über das Ergebnis sein. Und wenn dadurch wenigstens jeder Zweite das wieder korrekt adaptieren würde, dann entstünde sehr viel mehr Gelassenheit auf unseren Strassen und der DAP hat sich schon gelohnt für alle Verkehrsteilnehmer. Mal abgesehen vom erheblichen Komfortgewinn, denn der DAP mit sich bringt.

  • Der an die Verkehrssituation und an die Witterung angepasste Abstand ist elementar für eine sichere Fortbewegung. Hatte ich Kritik am Abstandsverhalten des DAP vermittelt?


    Was mich an der Regulierungswut der Verkehrsplaner nervt und mich dazu bringt, den Tempomat abzuschalten, ist, dass nach einem Limit auf 70 km/h für 300 m freie Fahrt von dem nächsten Limit auf 80 km/h eingefangen wird. Das wiederholt sich in unserer Region auf völlig freier Landstraße ohne Unterlass. Sicher gibt es Gründe, vielleicht eine Unterführung der Straße, an der im Winter eher Glätte entstehen können, oder eine Querrille, oder was auch immer. Mein Fahrzeug fährt dann auf einer Strecke von 2 km 70, 100, 80, 100 .... Darauf habe ich dann keine Lust, schalte das Ding ab und fahre entspannt 80. Hast Du Probleme mit meinem Fahrstil?

    BMW i4 eDrive 40

    11/2024, komplett, aber ohne "M"

    :)

  • Solche Strecken mit aberwitzigen Begrenzungen gibt es bei uns und überall woanders auch. Und ich habe auch nichts an deiner Fahrweise auszusetzen. Aber der DAP kann nichts für eine Sinn befreite Begrenzungsstrategie der örtlichen Behörden. Und wenn die Begrenzungen wirklich sehr eng wechseln, dann beschleunigt der DAP in meinem i4 nicht rasant von 70 auf 100 um dann wieder hart kurz danach auf 80 abzubremsen. Würde mir vermutlich auch die Gelassenheit nehmen.

    Aber ist ganz und gar nicht der Fall. Es wird abhängig vom eingelegten Fahrprogramm z.B. ECO die Beschleunigung begrenzt und die Bewegungsenergie zur Rekuperation ausgenutzt oder bei Comfort bzw. Sport eben etwas zackiger beschleunigt und wieder abgebremst ganz abhängig von dem was man einstellt und wozu man aufgelegt ist. Und wenn man alles gleichmässig entlang schleichen will, dann kann man den DAP mit einem Klick auf ACC z.B. 70 oder 80 permanent stellen. Warum muss man dabei die Gelassenheit verlieren mit der Nutzung von DAP und ACC?


    Der i4 beschleunigt völlig NORMAL nicht rasant und auch nicht schlafmützig, wenn es hoch geht und erreicht ggf. gar nicht die höhere Geschwindigkeit, wenn es kurz hernach wieder runter geht und bremst so normal ab wie ich es auch tun würde und zwar ohne ein Verkehrshindernis zu sein. Das ist ganz normales Fahren. Dieser Punkt ist im Übrigen sehr deutlich verbessert zur vorigen DAP Evolutionsstufe und funktioniert sogar auf Landstrassen ohne Begrenzung in Kurven auch ohne voraus fahrendes Fahrzeug. Ich war auch überrascht wie gut das funzt inzwischen.

    Es gibt keinen 300m Rennsprint und auch keine scharfe Abbremsung zwischen eng gesteckten Begrenzungen und Kurven, so denn er die auf der Landstrasse überhaupt packt. Bei engeren Kurvenradien gibt es noch Limits, die aber auch verbessert wurden. Ich gebe zu, wenn man alles als Verkehrshindernis bewältigen will in solchen Streckenabschnitten geht das mit DAP nicht, dafür gibt´s den ACC, den man mit einem Klick aktivieren kann. Zitat: "Ist ja kein Autopilot". Dafür ist er auch nicht ausgelegt. Genauso wenig wie für den 300m Powerspurt mit anschliessender Vollbremsung in die nächste Begrenzung oder Kurve.

    Um ehrlich zu sein war ich positiv überrascht wie natürlich sich der DAP gerade bei diesen Verhältnissen inzwischen verhält wie Du sie beschrieben hast. Wenn das nicht zur Momentanstimmung passt muss man halt abschalten. Ich finde diese Fahrweise des DAP auch bei solch schwachsinniger Begrenzungsstrategie ziemlich okay. Wenn ich gerade Lust habe was anderes zu machen dann benutze ich das Gaspedal und Bremse fertig. Aber daraus einen Kritikpunkt an der Auslegung des DAP zu verargumentieren ist - sagen wir mal - ziemlich merkwürdig. Hier sage ich eher sehr gut gemacht BMW für den normalen Gebrauch! Und ich kenne auch anderes ...

    Ich glaube eher, daß es bei Nutzern, die den DAP ein erstes Mal kennenlernen es eine Diskrepanz zwischen Erwartungshaltung und dem was aktuell möglich ist gibt. Oder das Anspruchsdenken geht eben weiter als das was heute in Serie zu haben ist. Es ist vermutlich besser anders an die Sache heran zu gehen, nämlich zu lernen was kann das System und was nicht um die Fahrweise damit zu optimieren so wie es derzeit möglich ist. Was anderes bleibt auch nicht übrig bis zum nächsten DAP Update. Damit fährt es sich mit diesen Assistenten extrem entspannt und gelassen. Und genau deshalb sind diese Assistenten ein MUSS.

  • Hallo Bratschlauch,


    wie Du vielleicht aus dem Polestar-Forum, in dem wir uns einige Male über den Weg gelaufen sind, weist, habe ich ja auch elektrisch mit dem PS2 LRDM Performance angefangen, habe mir dann in der Familie noch zusätzlich einen BMW i4 M50 gekauft und mittlerweile den PS2 gegen einen BMW i5 xDrive Touring getauscht!

    Und das nicht ohne Grund, denn das, was der PS2 alles bezüglich Drive Assistent und Verkehrszeichen nicht wirklich bzw. überhaupt nicht kann, beherrschen beide BMWs im Vergleich schon ziemlich gut - klar ist immer Luft nach oben.

    Also sieh es nicht so absolutistisch, der DAP macht absolut Spaß und Du wirst sehr schnell und intuitiv für Dich herausfinden, bei welchen Gelegenheiten er Dir von Nutzen ist und wann nicht. Also wenn Du immer wieder beim PS2 deswegen genervt warst, ist der DAP genau richtig für Dich! Ich bin absolut happy, dass ich ihn (bei allen drei BMWs) habe und benutze ihn nicht immer, aber immer öfter …😉

    BMW i4 M50 // Frozen Grey metallic seit Dez 23

    20“ 868, DAP, PAP, LCP, Laser, SportP pro, TechnikP, Sportsitze, Carbon i/e, HK, AHK, M Performance Frontspoiler


    Sonst: BMW i5 xDrive 40 Touring

    BMW M8 Competition Cabrio mit Carbon-Keramik-Bremse und Akrapovič-Auspuffanlage