Dem, was der ausserirdische schreibt, will ich gerne zustimmen.
Der DAP hat auch aus meiner Sicht eine erstaunliche Reife. Wenn man einen runden Fahrstil mit ausreichend Abstand pflegt, kann er eine willkommene Unterstützung sein. Sein Verhalten kann außerdem durch Einstellen des Abstands zum Vordermann und das Beschleunigungs-/Bremsverhalten mit Auswahl des Fahrprofils beeinflusst werden.
Ich habe für mich nach inzwischen 25.000 km die idealen Einstellungen gefunden.
Die Rekuperation habe ich auf gering, weil mir das adaptive zu ruppig arbeitet. So muss ich zwar öfter Bremsen, aber dafür geht alles geschmeidiger, was die Kopilotin erfreut. Er fährt sich dann wie ein "normales" Auto.
Das Fahrprofil habe ich auf Comfort, weil er mir in Eco Pro zu schläfrig beschleunigt und in Sport zu heftig. Außerdem gefällt mit in Eco Pro die Fahrpedal-Kennlinie nicht, die Klimafunktionen sind mir zu eingeschränkt und es bringt auch keinen signifikanten Verbrauchsvorteil.
Den Abstand stelle ich auf der Autobahn auf den geringstmöglichen Wert, damit er Lücken schnell zufährt und andere nicht so oft reinziehen, im Stau jedoch auf einen mittleren oder den größten und nutze den Rettungsgassen-Assistent, wenn ich auf der linken Spur unterwegs bin. Auf der Landstraße und in der Stadt steht er auf dem größtmöglichen Abstand, damit Abbrems- und Beschleunigungsvorgänge geschmeidiger erfolgen.
Das Lenken lasse ich den i4 in der Stadt und auf der Landstraße nie. Auf der Landstraße habe ich schon sehr unangenehme Überraschungen erlebt. In der Stadt traue ich ihm das von vorneherein gar nicht zu. Ich nutze ihn nur auf der Autobahn, und nur wenn die Fahrbahnmarkierungen eindeutig sind und die Streckenführung weitgehend geradeaus mit nur leichten Kurven ist. In Baustellen, bei schlechten oder wetterbedingt schlecht sichtbaren Markierungen und bei engen Kurven lenke ich selbst. Man bekommt mit der Zeit ein Gefühl dafür, wann er das gut selbst macht, und wann er mich eher stresst, weil ich ihn beaufsichtigen muss. Im Stau ist der DAP natürlich ein Segen, Alleine dafür hat er sich für mich schon gelohnt, das kann ich ganz klar sagen. Da berühre ich nur leicht das mit der Hand, die auf meinem Knie liegt, damit er merkt, dass ich noch da bin und warte gelassen ab, bis ich durch den Stau durch bin.
Wenn ich DAP nicht nutze, nutze ich trotzdem sehr oft auch in der Stadt den reinen Abstandsregel-Tempomaten mit Verkehrszeichenerkennung und Übernahme mit "Set", schon deshalb, damit ich nicht unabsichtlich das Tempolimit überschreite. Als Zugabe habe ich 6 km/h eingestellt und bin auf der Autobahn fast immer mit 160 km/h unterwegs wenn es frei ist.
Den Limiter habe ich auch ausgiebig getestet um das Auto auch mal "ganz normal" zufahren und trotzdem die Speedlimits nicht zu überschreiten. Es beschleunigt so auch sehr schön an das Limit ran ohne "gegen die Wand" zu fahren, sondern verringert erst im letzten Moment sanft die Beschleunigung. Aber leider hält er voll auf den Vordermann zu, wenn ich vom Gas gehe und rekuperiert nur leicht (wie eingestellt). Damit ist der Limiter leider für mich unbrauchbar. Vielleicht hat hier jemand einen Workaround für mich?
Fazit: absolut empfehlenswert.
BTW: Phantombremsungen und ruppiges Gegenlenken beim Verlassen der Spur ohne vorheriges Blinken hat wohl nichts mit DAP zu tun, sondern das sind "Features", die sowieso jedes aktuell verkaufte Neufahrzeug per Gesetz bieten muss.