Beiträge von Amadeus-i4

    Noch eine kleine Zusammenfassung:

    Insgesamt sind wir in diesem Urlaub 4.632km gefahren. Doch mehr wie ich dachte, wobei alleine die An- und Abreise ja schon jeweils über 1.600km waren.

    Geladen haben wir insgesamt 982 kWh, davon 94 kWh am Ferienhaus innerhalb der 2 Wochen kostenlos.

    Der Durchschnittsverbrauch lag somit bei 21,2kWh/100km, was ich persönlich für gut halte für voll beladen und reichliche Nutzung der Vorklimatisierung.

    Für alle Ladevorgänge haben wir insgesamt 343,45€ bezahlt, umgerechnet also 7,39€/100km für Ladestrom.

    Die kWh hat also im Durchschnitt 39ct gekostet.

    Das ist nicht super günstig, aber völlig ok.

    Als Beispiel nehme ich gern den S-Max-Hybrid, den ich vorher gefahren bin. Der kam auf einen Durchschnittsverbrauch von 6,5l Super auf 100km, hätte aber voll beladen eher bei ca. 8 Liter gelegen.

    Egal, rechnen wir mit den 6,5 Liter/100km:

    Mit diesem hätten wir für die Urlaubsfahrt 301 Liter Super verbraucht (2 Badewannen voll). Mit einem Preis von 1,65€/Liter (In Frankreich eher teurer, in Spanien etwas günstiger) wären das 496,65€ an Sprit gewesen, oder 10,70€ pro 100km.

    Um auf die gleichen Kosten zu kommen, hätte der S-Max Hybrid lediglich 4,5 Liter auf 100km verbrauchen dürfen. Das halte ich allerdings rein physikalisch für ein Fahrzeug dieser Größe und mit der Beladung für nicht machbar.

    Die Autobahnen Frankreich haben insgesamt 172,50€ gekostet. Das ist schon happig.


    Ein kleiner Zusatzvergleich: Wir hatten hin- und her überlegt, ob wir nach Barcelona fliegen und uns dort einen Mietwagen nehmen oder selbst fahren.

    Flüge von Frankfurt nach Barcelona und zurück hätten uns zu viert mit 2 großen Koffern und 4x Handgepäck ca. 1.100,-€ gekostet. Ein kleiner Mietwagen ca. 300€ für die Zeit + wahrscheinlich 100€ Sprit.

    Das wären ca. 1.500,-€ gewesen.

    Mit dem Auto waren es jetzt 343€ für Fahrstrom, 172,50€ für Autobahngebühr, 2x ca. 200€ für Übernachtungen und 2x ca. 120€ für Abends Essen gehen.

    Das waren dann 1155€ und somit "nur" 345€ weniger.

    CO2-technisch wären pro Flug pro Person ca. 170kg CO2 angefallen, also 1.360kg CO2 für alle 4 hin und zurück + den Mietwagen, den ich jetzt einmal vernachlässige.

    Bei dem Verbrenner-Beispiel oben wären 697,32 kg CO2 angefallen (2,32kg pro Liter Benzin), also ungefähr die Hälfte des Fluges.

    Je nachdem wie man es rechnet, sind mit dem i4 0 bis irgendwas an CO2 angefallen. Nehme ich die ca. 80g CO2 pro gefahrenem Kilometer (auf Basis des europäischen Strommixes), die ich online finden konnte, so wären ca. 370 kg CO2 angefallen.

    Die Datenlage hierzu schwankt aber extrem und schlussendlich ist der lokale CO2-Ausstoß des Fahrzeugs erst einmal 0.

    Somit war es CO2-technisch und kostentechnisch die richtige Entscheidung und wir haben noch 2 sehr schöne Städte gesehen.

    Kurze Frage: Wie kommt man vom Tesla My zum BMW i4? Ich kenne ein paar Teslafahrer in einer Chatgruppe; das sind schon Elon Fanboys. Für die kommt nichts anderes in Frage. Das Maß der Dinge ist für die das My (wegen des Raumes) und das M3LR (wegen der "sagenhaften" Reichweite). Ich bin in beiden schon gefahren. Fürchterlich laut und primitive Fahrwerke. Da verbietet sich der Vergleich zu BMW; MB, Audi, Porsche etc...

    Da muss ich etwas ausholen.

    2022 brauchte ich einen neuen Firmenwagen, da mein bisheriger Wagen nach 2 Jahren über 130tkm herunter hatte (ich fahre recht viel, so 60-70tkm im Jahr). Privat hatten wir schon ein BEV für die örtlichen Touren und waren sehr zufrieden. So sollte der Firmenwagen von Hybrid auf BEV umgestellt werden.

    Leider konnte keiner der für mich in der engeren Auswahl stehenden Hersteller damals in einem akzeptablen Zeitraum liefern. Da war von Lieferzeiten von über einem Jahr die Rede.

    So bin ich dann zu Tesla gekommen und habe nach Online-Bestellung innerhalb von 4 Wochen das Model Y LR abholen können. Das war schon super.

    Ende 2024 hatte das Model Y dann über 140tkm herunter und ein Nachfolger musste her.

    Der Hauptgrund, keinen Tesla mehr zu nehmen, war politisch bedingt. Aber auch das "neue" Model Y hat irgendwie keinen "Haben wollen"-Effekt erzeugt. Da war zu wenig Neuerung zu dem alten Model Y, außerdem finde ich es persönlich von außen noch hässlicher als das alte Model Y, was wenigstens von hinten ganz gut aussah. Dann noch der Wegfall des Gangwahlhebels, sodass man nicht mehr ohne Touch zwischen Tempomat und Autopilot wechseln kann.

    Den i4 hatte ich schon einige Zeit in der engeren Wahl. Und ohne Elons Eskapaden wäre es vielleicht auch ein Model S Plaid geworden. So ist es dann ein Vorführwagen von BMW zu einem sehr akzeptablen Preis geworden.


    Zum Model Y: Ich bin den Wagen wirklich gern gefahren und er hat mir mit den Superchargern die Umstellung auf BEV sehr leicht gemacht. Das Fahrwerk war so grottig, dass ich irgendwann das Komfort-Fahrwerk von Reifen Reber aus dem Zubehör habe einbauen lassen. Damit wurde es dann etwas erträglicher, man fuhr aber trotzdem immer Schlangenlinien um Gullydeckel und Schlaglöcher. Bei Abgabe hatte der Tesla 150tkm herunter und eine Degradation von 7%, was sehr gut war. In diesem Zeitraum sind 2x nahezu alle Fahrwerkskomponenten + die gesamte Lenkung getauscht worden, das allerdings auf Garantie.

    Softwareseitig hat dem Model Y Ende 2022 recht viel gefehlt. Durch die häufigen Updates kamen aber immer wieder Neuerungen kostenlos ins Fahrzeug. Dafür hatte man aber immer die Gefahr, dass beim nächsten Update Dinge wieder schlechter wurden, die zuletzt besser geworden waren (wie z.B. der "Regensensor").

    Alles in Allem hatte ich bei der Umstellung auf den i4 damit gerechnet, dass mir einiges fehlen wird. Jetzt nach gut einem halben Jahr und über 35tkm im i4 muss ich sagen, dass dem nicht so ist.

    Die Ladeplanung ist zumindest ebenbürtig zu Tesla, wenn nicht sogar besser. Verbrauch und Ladegeschwindigkeit sind gut und besser als im MY. Und der Fahrkomfort ist im i4 eine ganz andere Liga.

    Wenn mir etwas fehlt, dann ist es ein Frunk und die Anzeige der Ladegeschwindigkeit in der App, um sehen zu können, ob die Ladesäule sauber läuft.

    Ansonsten fahre ich den i4 sehr gern.

    Mittlerweile sind wir wieder zurück.

    Vom Urlaubsort sind wir am Samstag gut 1000km bis nach Dijon gefahren und haben dort im Hotel Le Jaquemart direkt in der sehr schönen und sehenswerten Innenstadt übernachtet. Das Hotel sowie die Stadt sind wirklich zu empfehlen.

    Gestartet sind wir um 7 Uhr, inkl. 3x Laden sind wir diesmal ohne große Staus um 17:45 Uhr in Dijon angekommen.

    Das Laden selbst war kein Problem, es gab immer genug freie Ladepunkte. Die Ladeplanung selbst hat uns sehr gut geführt und kam auch mit der langen Strecke und nötigen Umplanungen gut zurecht. Da hatte der Tesla immer Probleme mit, sodass man oft nach dem Laden die Route nochmal abbrechen und neu berechnen musste. Der i4 hat einmal eine eingeplante Ladestation auf eine leerere umgeplant, Alternatirouten selbstständig vorgeschlagen, kam aber in Dijon mit den vielen nur zeitweise befahrbaren Einbahnstraßen nicht wirklich zurecht.

    Am Hotel angekommen habe ich das Auto wieder in ein Parkhaus gestellt und an eine der vielen vorhandenen Wallboxen angeschlossen.

    Die lieferten auch nur 7kW, das reichte aber um den i4 am Morgen wieder auf 100% zu haben.

    Am Sonntag Morgen sind wir dann die restlichen 680km nach Hause gestartet. Hierfür waren 2 Ladestopps nötig, davon einer recht lang, da wir Essen waren. So sind wir dann mit 38% Rest-SoC zu Hause angekommen, obwohl ich überall in Deutschland, wo es ging, 160-180 km/h gefahren bin.

    Trotz einer Vollsperrung und der längeren Pause waren wir nach 8h zu Hause.

    Verglichen mit dem Model Y LR, was ich vorher gefahren habe, komme ich mit dem i4 pro Akkuladung weiter, zusätzlich lädt er gerade bei höheren SoC-Ständen schneller, sodass man entweder mehr im Akku für die Weiterfahrt hat oder kürzer stehen muss.

    Alles in Allem hat sowohl Navigation als auch Laden problemlos funktioniert.

    Ich mache nochmal eine Übersicht mit Ladezeiten und Verbräuchen. Momentan kann ich aber "Letzte Fahrten" in der BMW-App nicht aufrufen.

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    Vor Ort haben wir bisher lediglich am Haus geladen. Die Häuser hier haben zu 90% eine PV-Anlage auf dem Dach. Und tagsüber produzieren die so viel, dass man damit sehr schön sein BEV Volladen kann.

    Zwischenzeitlich haben wir 2 Abstecher nach Barcelona gemacht. Wir hatten dort aufgrund von anderen Reiseberichten erst geplant, außerhalb der Stadt zu parken und mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Barcelona hinein zu fahren.

    An den Morgen war es aber gegen 9 Uhr bis auf zwei kleine Staus so leer, dass wir in einem Parkhaus in der Nähe des Hafens parken konnten. Das Parkhaus hatte auch 6 AC-Ladepunkte, wovon 5 belegt waren und der letzte Parkplatz so eng, dass es nicht gepasst hätte.

    Gebraucht haben wir die nicht, denn aufgrund der recht niedrigen Geschwindigkeiten (120-130 auf der Autobahn, 90 auf Landstraßen) lag der Verbrauch unter 20kWh/100km.

    Und 32€ Parkgebühr für mehr als 9h Parkzeit sind jetzt nicht günstig, aber noch ok.

    Ansonsten ist es eine schöne Gegend hier. Man findet auch einige Wanderwege hinter unserem Ferienhaus in den Bergen. Aber bei 32°C ...

    Dafür liebe ich (wie schon im Tesla) die Standklimatisierung.

    Interessanterweise sieht man hier in der Gegend einige BEVs herumfahren, Spanische, Niederländische und belgische.

    Man ist also kein Exot mehr mit einem BEV im Urlaub.

    naja, ein herkömmliches Verlängerungskabel würde ich nicht nehmen,
    da diese nicht für 10A Dauerlast ausgelegt ist, genauso wie der Großteil der "normalen" Steckdosen,
    für 10A Dauerlast über z.b. 12h brauchst du schon die "besseren" Steckdosen oder Verlängerungskabel, damit da nichts durchschmort

    Bei 2kW und 230V liegt der Strom unter 9A, das kann nach Normentabelle selbst ein 3x1,5qmm.

    Mein Verlängerungskabel ist H07RN-F 3x2,5qmm um den Spannungsfall gering zu halten.

    Vielleicht hatte ich bisher auch einfach Glück, aber weder auf Sardinien, im Süden Frankreichs, Kroatien oder jetzt in Spanien war das bisher ein Problem.

    Aber schlussendlich muss jeder selbst wissen, was er da tut.

    Danke für den Bericht! Aus Neugier: lädt man in Spanien wie in Deutschland mit 3,6kW an 230V oder wie in Frankreich mit 7kW?

    Nein, zumindest ich lade mit dem Ladeziegel mit satten 2kW. Das war auch beim Tesla schon so.

    Aber das reicht, zumindest bei uns. Angekommen sind wir Samstag Nacht mit 5% SoC, heute Nacht hatte er dann wieder 80%, obwohl ich gestern Einkaufen und wir alle abends in der Stadt waren.

    Das Gute an den 2kW ist, dass es nahezu keine Hausinstallation überfordert und man auch ein längeres Verlängerungskabel verwenden kann.

    Laden vor Ort:

    Hier in der Wohn- und Feriensiedlung sieht man einige BEV, von Tesla über VW bis hin zu französischen Marken.

    Jeder lädt hier mit 230V-Ladern am Ferienhaus.

    So machen wir das auch. Für die geplanten Fahrten vor Ort reicht das allemal.

    Nachts lädt der BMW so in 10h ca. 20kW in die Batterien, was wieder für ca. 100km ausreicht.

    Und die fahren wir nicht tagsüber.

    Hier in Spanien gibt es recht viele 50-100kW Lader. HPC ab 150kw sind auch vorhanden, aber nicht so oft wie in Frankreich oder Deutschland.

    Empfehlungen:

    Für Frankreich hatten wir unseren Bip&Go-Transponder mit, der wieder ein echter Vorteil war.

    So kann man an den reservierten Spuren einfach durchfahren. Ohne den wären wir am 2. Tag noch später angekommen, da die Schlangen vor den Autobahnbezahlstellen echt lang waren.

    Ansonsten haben wir wohl den Fehler gemacht, an einem Samstag Morgen in den französischen Sommerferien die einzige Autobahn in Richtung Süden zu nehmen ...

    Für die Rückfahrt überlegen wir gerade, wie wir vorgehen.

    Eigentlich ist der Plan, bis nach Dijon zu fahren (965km). Also am ersten Tag wieder die längere Strecke.

    Da es wieder Samstag ist, kann das auch wieder voll werden.

    Ladeerfahrung zur Urlaubszeit:


    Mit dem Tesla hatten wir nie Probleme mit vollen Ladestationen. In diesem Fall hatten wir uns darauf eingestellt, dass es voll werden könnte.

    Gerade wenn man die Rastplätze gesehen hat, auf denen sich die Schlangen bis auf die Autobahn stauten, um tanken zu können.

    Wider Erwarten war das gar kein Problem.

    Keiner der Ladepunkte war überfüllt. Gerade in Frankreich sind an nahezu jedem Rastplatz mehrere HPC-Lader, meist auch zu recht günstigen Preisen. Wir haben dort bei Electra mit der BMC Charging Karte für 29ct/kWh geladen. Das ist super.

    Selbst wenn das nicht geklappt hätte, waren auf der Navikarte in der Nähe der Autobahn immer mehrere HPC-Lader zu sehen, die wir auch nehmen hätten können.

    In Deutschland fahre ich meist mit der Einstellung, dass das Navi meine Verträge aus BMW Charging bevorzugt einplanen soll.

    Das habe ich in Frankreich deaktiviert, da er sonst nur mit Ionity planen wollte.

    Hier zeigt sich aber, dass mittlerweile das Ladenetz zumindest in Deutschland und Frankreich so gut ausgebaut ist, dass die Supercharger von Tesla kein Vorteil mehr sind. Die haben zwar meist mehr Ladepunkte vor Ort, liegen aber oft auch weit auseinander und nie direkt an der Autobahn.

    So hat und das MY früher oft mit einem SoC mit über 30% an den Lader geschickt, da wir den nächsten Tesla-SuC nicht mehr erreicht hätten.

    Und da kommt ein weiteres Problem des MY zum Tragen: Es kann zwar mit 250kW laden, das aber nur bei einem Ladestand von unter 5%SoC. Danach fällt die Ladeleistung schnell ab und ab 50% SoC auf unter 100kW, sodass man ungern mehr als auf 60% lädt.

    Der i4 ist da schneller und vor Allem ist es nahezu egal, mit welchem SoC ich an den Lader fahre, er verschiebt die Ladekurve und ist trotzdem relativ schnell.

    Bin mal sehr auf Deine Erfahrungen gespannt. Wir haben unseren I4 vor zwei Tagen bekommen und fahren im September über Trier, Metz und Lyon auch bis Tarragona.

    Ich hab das mal in einem eigenen Thread zusammen geschrieben: