Beiträge von BrickTop

    ich habe einen stationären 22kWh Speicher, da braucht man dann nicht so das Überschussladen, weil man ja noch ein Puffer hat,

    Stimmt, mit Speicher als Puffer muss man nicht so genau hinterherregeln, der kann die Dynamik abfangen.

    Deine Vermutung ist wahrscheinlich, dass der WR vom Hausspeicher günstiger ersetzt werden kann als das Ladegerät im Auto? Weil die Dynamik verlagert sich ja nur und findet nicht mehr im Auto, sondern in den Halbleitern im Speicher-WR statt.


    Ich habe natürlich einen Speicher (10kwh). Im Sommer war natürlich noch was über und ging ins Netz. Da hatte ich eine Zeit lang aber noch keine Wallbox. Im Winter Herbst bis Frühjahr habe ich einfach zuviele Verbraucher. Die Nachtspeicheröfen meiner Schwiegereltern rattern auf einem anderen Zähler. Bei Kälte mal locker 100kwh am Tag. Dann noch der restliche Hausstrom, mit zusätzlichen Radiatoren, 40kwh am Tag. Alles ohne Auto. Deshalb ist da so wenig über.

    Kann ich gut nachvollziehen, dass dann nicht mehr viel zum Umverteilen übrig bleibt. So hat halt dann doch jeder seinen individuellen Usecase.

    Ich habe keinen Hausspeicher, weil ich von Anfang an gedanklich das Auto als Speicher im Kopf hatte. Gepaart mit einem vergleichsweise sparsamen Hausverbrauch lohnt sich das Überschussladen bei mir somit spürbar.

    naja, einen Verbrenner fährst ja auch warm und kalt,

    wenn du einen M3 im Winter von km 0 weg Vollgas fährst und dann auch nach dem Vollgas fahren abstellst, wird der Motor auch früher kaputt gehen,
    ist wie bei allen Maschinen und Werkzeugen so,

    [...]

    Ist alles richtig was du sagst, beim Gebrauch nutzt man Gebrauchsgegenstände ab. Je nach Nutzungsverhalten mehr oder weniger.

    Am Ende muss jeder für sich entscheiden, an welcher Stelle er Risiken eingeht und wo nicht. In meiner Abwägung fällt das pro Überschussladen aus, mit vernünftiger Wahl von Verzögerungszeiten.


    Der Vergleich mit Vollgas kalt beim M3 ist aber schon weit weg. Da variiert man die anfallende thermische Leistung innerhalb von Sekunden in einer Größenordnung von einem Megawatt (!).

    Beim Überschussladen skalieren die Verluste im Lader von ~150 W bis ~1000 W auf einer Skala im Minutenbereich.

    Das muss einfach bei der Auslegung berücksichtigt sein. BMW bietet ja neuerdings auch eine eigene Lösung für's PV-Überschussladen an, daher muss es ja in den Anforderungen für die Komponenten berücksichtigt sein.


    Ich lese die Diskussion zum Überschussladen immer wieder. Da ich in diesem Winter bzw Frühjahr noch nie autark war, erübrigen sich solche Gedankenspiele. Ich lade immer mit maximaler Stromstärke auf. Ganze zwei mal habe ich mit der Stromstärke variiert um einen geringen Prozentsatz gratis nachzuladen.

    Da wir einfach zuviel Strom verbrauchen, fehlt es am Ende immer irgendwo.

    Ich verstehe die Argumentation nicht ganz. Das heißt du hast das ganze Jahr keinerlei Einspeisung ins Netz? Weil das wäre genau die Energie, die man hiermit noch "abschöpfen" könnte. Autark über den Winter bin ich auch nicht, trotzdem habe ich noch einiges aus dem Überschuss geladen.

    ich weiß jetzt nicht, was hier ein persönlicher Angriff war,
    es war nur eine Argumentation in Bezug auf die Relation und klar, ich schaue auch, dass ich effizient lade, aber ich schalte nicht jedes Mal automatisch ab, wenn eine Wolke kommt,
    deswegen habe ich das technische hier erklärt,
    ich habe bei mir einfach 3 Stufen in der Hausautomatisation eingestellt und mit dieser Fix-Ladeleistung lädt er dann und erst, wenn er unter einem gewissen Bereich fällt, lädt er dann mit z.B. 8 oder 6 kW anstatt mit 11kW,
    wobei halt bei 6 kW dann die Ladeverluste schon um einiges höher sind,

    Okay, das klang in deiner ersten Nachricht als würdest du das Überschussladen generell für sinnlos halten und unterstellst den anderen fehlenden Weitblick oder reine Pfennigfuchserei.

    Dass man es in der Ausgestaltung nicht zu aggressiv betreiben sollte sehe ich auch so. Hier helfen wie gesagt "weiche" Limits und Hysteresen.


    aber ich sehe schon die Diskussion, wenn dann bei 8-10 Jahre alten E-Auto´s sich teilweise die Ladeelektronik vertschüsst, dass dann das bashing Richtung E-Autos so richtig los geht,

    Für mich ist ein Auto Hardware, die ich mir gekauft habe, um sie auch zu verwenden und nicht nur wie ein rohes Ei zu behandeln. Das muss bei der Auslegung der Komponenten berücksichtigt sein. Wir verstoßen hier ja nicht gegen geltende Standards oder Spezifikationen.

    Simpel ist es nicht, aber möglich ist es.


    und dann finde ich es schon so, dass auf der einen Seite zwar viele sagen, Akku ja nicht über 80% laden, damit er nicht geschädigt wird,
    aber gleichzeitig will man per PV-Überschuss die ganze Zeit die Ladeleistung herumschalten,

    Beim Akku ist aber der Tradeoff anders. Hier stört es mich meistens nicht, wenn ich nur auf 80-90% gehe. Außer zu Beginn einer längeren Fahrt. Wenn ich damit die Lebensdauer erhöhen kann ohne funktionale Einbußen zu haben, dann spricht ja nichts dagegen.

    Ich entscheide das einfach je nachdem was ich am Folgetag so vorhabe. Wenn es die letzten 10-20% sind, die mich noch ohne Nachladen ans Ziel bringen, dann lad ich ihn auch mal voll.


    aber bei der Ersparnis musst du halt berücksichtigen, dass 400 W Standardverbrauch beim Laden sich eben mit 20% Ladeverlust bei 2kW laden niederschlägt,
    bei 11kW laden allerdings nur ca. 3,6%

    Ja, die Verluste durch Steuergeräte, etc. verschlechtern den Ladewirkungsgrad insbesondere bei niedrigen Ladeleistungen. Aber dieser Standardverbrauch liegt bei aktuellen Fahrzeugen eher bei 150-200 Watt. Im Falle des AC-Ladens natürlich ohne Insassen und damit ohne Infotainment, Klimatisierung, etc.

    Und ich bekomme die Energie dafür ja zum niedrigen Preis der entgangenen Einspeisevergütung. Damit spielt es keine so große Rolle, aber der Effekt ist natürlich da. Bei meiner Berechnung der Ersparnis von ~500€ p.a. ist das übrigens berücksichtigt. Ist eine etwas größere Excel geworden damals, aber mir macht sowas halt auch Spaß :)

    und du glaubst, für die Ladeelektronik ist das auf Dauer gut, wenn bei jeder Wolke Leistung weggenommen und hinzugefügt wird,

    rechnet euch doch bitte mal aus, was ihr hier dann wirklich spart,
    ein Auto um 80k+/- kaufen und dann beim Laden um ein paar € rumfeilschen, ;)
    dann vermutlich in 5 Jahren jammern, weil sich die Ladeelektronik vertschüsst hat, weil sie 100x soviele Lade-Start/Stopp Intervalle drauf hat, wie andere

    Verstehe jetzt nicht, warum man bei dem Thema in Richtung persönliche Angriffe abrutschen muss, nur weil etwas technisches Verständnis fehlt.

    Jeder hier kann es sich vermutlich rein finanziell problemlos leisten, die Möhre aus grauem Netzstrom vollzuladen. Hier geht es aber um einen möglichst sinnvollen Einsatz von Ressourcen und da ist das PV-Überschussladen eine äußerst elegante Lösung.


    Das Regeln der Ladeleistung ist für die Ladeelektronik überhaupt kein Problem bzgl. Dauerhaltbarkeit. Das sind alles Halbleiter, deren Ansteuerung im Tastverhältis variiert wird. Wird auch bei "konstantem" Ladestrom gemacht, um eben diesen einzuregeln. Somit keine Mehrbelastung der Halbleiter.


    Die Unterbrechung des Ladevorgangs ist schon eher ein Thema, da hierbei auch mechanische Schütze geschaltet werden. Großer Unterschied allerdings zu vielen "klassischen" Einsatzgebieten von Schützen/Relais: Die werden hier praktisch nie unter Last ab-/angeschaltet, da die Elektronik erst den Strom auf null fährt, bevor das Schütz geschaltet wird. Die Abnutzung der Kontakte ist dadurch minimal.

    Statt pauschal zu verteufeln sollte man sich lieber Lösungen überlegen: Da reicht eine einfache zeitliche Hysterese und schon schaltet man nicht bei jeder Wolke ab oder bei jedem kleinen Sonnenstrahl an. An einem "normalen" Tag komme ich auf ca. 3-5 Ladeunterbrechungen. Das sollte die Lebensdauer der Bauteile allemal hergeben.


    Ich hab mir übrigens durchaus ausgerechnet, was ich dadurch wirklich spare: Mit den PV-Ertragsdaten und Hausverbräuchen der letzten Jahre komme ich auf eine Ersparnis von ~500€ pro Jahr ggü. einfach anstecken nach Feierabend. Größe PV-Anlage (9 kWp) und Fahrprofil ziemlich durchschnittlich für einen Berufspendler. Ca. 2 Tage Homeoffice pro Woche eingerechnet, am Wochenende in die Berge.

    Die Statistik sagt mir, dass ich die letzten 30 Tage aus 98% Strom vom Dach gefahren bin und das Mitte April. Da weiß man, was man hat :)

    Hier die Info wann das Thema fahrzeugseitig gelöst sein soll:

    BMW: Fahrzeug über API zuverlässig aufwecken · Issue #10874 · evcc-io/evcc
    Is your feature request related to a problem? Please describe. Beim BMW i4 (evtl. sind auch andere Derivate betroffen) gibt es seit einem kürzlichen…
    github.com


    Ab 03/24 wird das Problem entschärft mit höherer Anzahl zulässiger Ladeunterbrechungen.
    Ab 07/24 wird es gelöst, dann kann unbegrenzt oft unterbrochen werden.


    Mit evcc gibt es derweil einen Workaround durch Aufwecken des Fahrzeugs über die BMW-API, ist auch in dem Issue beschrieben.